Mit 3D-Druck aus der Corona-Krise - Was ist möglich? - OIdtimerparts

2 Mrz 2021

Mit 3D-Druck aus der Corona-Krise – Was ist möglich?

Das Coronavirus hat einen großen Einfluss auf unserer derzeitiges Leben. Nachrichten über die Knappheit von Geräten zur medizinischen Versorgung sind unser täglich Brot. In diesem Zusammenhang rückt der 3D-Druck weiter ins Rampenlicht. Was tatsächlich möglich ist und wie mit einem handelsüblichen 3D-Drucker eine solidarische Meisterleistung erbracht werden kann, erfahrt ihr im Artikel.

Warum ist 3D-Druck so wichtig für Versorgung von medizinischen Schutzausrüstung?

Während die konventionelle Herstellung von medizinischer Schutzausrüstung bereits auf Hochtouren läuft, gewinnt der 3D-Druck noch dazu. 3D-Druck wird nur in spezifischen Branchen (z.B.: Luft- und Raumfahrt) für die Serienproduktion genutzt, da die Herstellungskosten pro Stück nicht sinken. Beim Spritzguss hingegen, sinken die Herstellungskosten pro Stück. Die vorhandenen 3D-Drucker sind allerdings in der Lage die laufende Produktion zu unterstützen und die damit verbundene Nachfrage zu befriedigen. Zusätzlich lassen sich mit dem 3D-Drucker neue Ideen für Beatmungsgeräte, Schutzschilde und weitere Ausrüstung schnell als Prototypen herstellen. Damit können neue Potenziale ausgeschöpft und alternative Wege aufgesucht werden.

Welches Schutz-Equipment lässt sich mit einem 3D-Drucker herstellen?

Corona Schutzmaske gefertigt durch 3D-Druck

Zu Beginn sollte zwischen industriellem 3D-Druck und 3D-Druck für den Hausgebrauch differenzieren.

Beim industriellen 3D-Druck hat man eine große Bandbreite zur Herstellung von verschiedenem Equipment. Mit Multi Jet Fusion Maschinen können Bauteile aus Kunststoff und TPU hergestellt werden. Damit kann die Halterung von Gesichtsschildern, sowohl auch Adapter für Beatmungsgeräte und Maskenhalter gedruckt werden. Vor allem die Gesichtsschilder und Maskenhalter sind für das medizinische Personal von enormer Bedeutung. Beim Thema Gesichtsmasken, die Mund und Nase bedecken ist man sich noch nicht einig. Es gibt diverse Grundrahmen zum Druck dieser Masken allerdings muss ein Filter manuell eingesetzt werden. Diese werden aber nicht in Krankenhäusern verwendet.

Beim häuslichen 3D-Drucker, wird in diesem Fall von einem FDM-Drucker ausgegangen. Damit lässt sich problemlos die Halterung für das Gesichtsschild drucken. Auch wir haben dafür einen Prototypen angefertigt.Corona Maske 3D-Druck

Für das Gesichtsschild empfehlen wir eine Scheibe aus PET-Material. Die Materialstärke haben wir mit 0,5 mm angenommen. Die nachfolgende Zeichnung zeigt die Maße für die Scheibe.Corona Maske 3D-Druck

Es gibt auch Gesichtsmasken für den Selbstdruck, die Modelle dafür können bei Opensourcemask heruntergeladen werden. Allerdings können wir keine Aussage machen, wie gut diese Masken wirklich sind und ob eine Schutzwirkung besteht. Weitere Kunststoffteile, wie z.B. eine Türklinkenverlängerung zur Öffnung per Ellenbogen, sind ebenfalls druckbar. Von Adapter für Beatmungsgeräte und Schläuchen aus speziellem Filament raten wir ausdrücklich ab. Dabei sollte immer auf geprüftes medizinisches Equipment zurückgegriffen werden.

Zusammenfassung

In dieser Krisenzeit stellt der 3D-Druck weitere Produktionskapazitäten zur Verfügung und wirkt der Knappheit der beschriebenen Schutzausrüstung entgegen. Der handelsübliche Drucker kann hierbei die Privatperson unterstützen die eigene Schutzausrüstung zu drucken. Es ist festzuhalten, dass sich nicht alle Produkte drucken lassen. Zusätzliche Vorteile bietet der 3D-Druck bei der Entwicklung von Beatmungsgeräten, worum es dabei genau geht, erfahrt ihr im zweiten Blogartikel.

Unsere Modelle der Schutzausrüstung könnt ihr anfragen . Wir senden sie euch umgehend zu!

Solltet ihr keinen 3D-Drucker besitzen und Schutzausrüstung brauchen, könnt ihr euch ebenfalls bei uns melden.

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